Auch Könige müssen nach einem stressigen Tag mal ausspannen, und die Könige von Schottland fuhren zur Erholung am liebsten auf ihre Burg nach Linlithgow. In den umliegenden Wäldern konnten sie jagen oder eine Bootstour auf dem kleinen See vor der Burg unternehmen. Am Abend wurde auf der Burg gefeiert, dass den Untertanen der Mund offen stehen blieb.
Die Anfänge von Linlithgow Palace gehen auf das 12. Jahrhundert zurück, als die Anlage wohl nicht viel mehr war als ein gut befestigtes Haus.
Obwohl die Burg zwei Mal niederbrannte, ist sie immer noch eines der wichtigsten schottischen Gebäude aus dem späteren Mittelalter. Die schottische Königin Maria Stuart wurde im Jahr 1542 in Linlithgow Palace geboren. Nachdem der englische König Edward I. im Jahr 1296 in Schottland eingefallen war, machte er Linlithgow 1301 zu seiner Festung. Von einem Feldlager östlich der Stadt begann Edward I. seinen Feldzug gegen den Freiheitskämpfer William Wallace („Braveheart“) .
Nach den Unabhängigkeitskriegen im 13. und 14. Jahrhundert rückten die Engländer wieder ab. Und die schottischen Könige bauten die einstige Festung zu dem Lustschloss um, das heute noch zu sehen ist. Nach dem letzten Brand im Jahr 1746 wurde der Palast nicht wieder aufgebaut.
Im Mittelalter war Linlithgow ein Zentrum für die Lederverarbeitung. Heute ist die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Der Ort profitiert von der viel genutzten Zugverbindung zwischen Edinburgh und Glasgow. Vom Bahnhof sind es nur wenige Gehminuten zum Palast. Die gute Anbindung macht Linlithgow auch zu einem Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung.
Das Linlithgow Canal Centre samt Museum und Café liegt direkt am Union Kanal. Der Kanal wurde 1822 fertig gestellt und verbindet Edinburgh und Glasgow auf einer Länge von 51,2 Kilometern Länge miteinander. Am Kanal führt ein Spazierweg entlang. Das Linlithgow Canal Centre bietet Bootstouren zum Schiffshebewerk Falkirk Wheel an. Auf Anfrage werden auch Boote verliehen (www.lucs.org.uk). Ein weiterer Tipp für Familienausflüge ist der Muiravonside Country Park südwestlich von Linlithgow. In dem großzügigen Park befindet sich unter anderem ein kleiner Muster-Bauernhof.
Südlich von Linlithgow bei Torpichen liegt Cairnpapple Hill. Auf dem Hügel ist eine der bedeutsamsten prähistorischen Begräbnisstätten auf dem schottischen Festland zu sehen. Schon 3000 Jahre v.Chr. wurde der rund 300 Meter hohe Gipfel für Beerdigungen und Zeremonien genutzt. Besucher können von dort aus an klaren Tagen den Berg Goat Fell auf der Insel Arran sehen.
Wer in Linlithgow einkehren will, findet in der Innenstadt den
Traditionspub „The Four Marys“. Das Gebäude ist mehrere hundert Jahre alt. Der Pub leitet seinen Namen von den vier Hofdamen von Maria Stuart ab (www.thefourmarys.co.uk). Gehobene Küche findet man im Restaurant Champany Inn, das für die umfangreiche Weinkarte bekannt ist (www.champanyinn.com).