Laut einer neuen Studie hat ein Fünftel der Vereine in der Scottish Women’s Premier League (SWPL) die durchschnittliche Zuschauerzahl an Spieltagen zwischen der Saison 2022/23 und 2023/24 verdoppelt. Die von der Sportakademie der Universität Edinburgh durchgeführte Umfrage ergab außerdem, dass 83 Prozent der Befragten mit dem Besuch von SWPL-Spielen sehr zufrieden waren.
Die Forscher nutzten Fokusgruppen, Umfragen und Social-Media-Analysen, um herauszufinden, was die Fans am SWPL-Fußball mögen und was sie sich davon wünschen. Die Ergebnisse zeigen, dass die positive Einstellung zum Frauenfußball in Schottland deutlich höher ist und sich das Online-Engagement zwischen 2021 und 2024 mehr als verdoppelt hat.
Frauenfußball in Schottland hatte es lange schwer
Der Bericht zeigt, dass in der Saison 2023/24 mehr als 2 Millionen Menschen die SWPL im Fernsehen oder online verfolgt haben. Die jüngsten Daten für die laufende Saison deuten darauf hin, dass diese Zahl auch in der Saison 2024/2025 deutlich steigen wird.
Diese positive Entwicklung ist nicht selbstverständlich. Denn gerade in Schottland hatte es der Frauenfußball in der Vergangenheit schwer. Anlässlich der Fußball-EM 2024 beleuchten Wissenschaftler die Anfänge des Frauenfußballs in Schottland. Die Geschichtsprofessorin Fiona Skillen aus Glasgow hatte im Auftrag des Fußballverbands Fifa die Entwicklung des Frauenfußballs in Schottland untersucht und damit eine Lücke in der Sportwissenschaft geschlossen. Ihr Forschung lasse sich in einem Satz zusammenfassen, sagt sie: „Es ging immer einen Schritt vor und zwei zurück.“
In der Tat hatte Schottland lange Zeit ein problematisches Verhältnis zum Frauenfußball. Schottland war der letzte europäische Fußballverband, der den Frauenfußball offiziell anerkannte: Als sich der europäische Dachverband UEFA im Jahr 1971 für den Frauenfußball stark machte und ihn offiziell zulassen wollte, sprachen sich 31 Mitgliedstaaten dafür aus und nur ein einziges dagegen: Schottland. Erst drei Jahre später endete dort das formelle Verbandsverbot. Einige Spielerinnen, die sich zuvor nicht an das Verbot gehalten hatten, blieben dennoch auf Lebzeiten gesperrt.
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