Robert Burns: Neue Forschung zu Schottlands Nationaldichter

Die Burns Night ehrt das Leben und Werk des schottischen Dichters Robert Burns (1759–1796). Burns ist als Nationaldichter Schottlands bekannt und hat durch seine Gedichte, Lieder und politischen Ansichten die schottische Kultur stark geprägt.
24. Januar 2025
Lesezeit: 3 Minute(n)

Burns‘ Werke, wie das berühmte Gedicht „Auld Lang Syne“ oder „Tam o‘ Shanter“, sind zentraler Bestandteil der schottischen Literatur und Kultur. Die Burns Night bietet eine Gelegenheit, seine Poesie zu feiern. Die Feier ist tief in schottischen Bräuchen verwurzelt und umfasst traditionelle Elemente wie Haggis, Whisky, Dudelsackmusik und Highland-Tänze. Die Burns Night ist ein gesellschaftliches Ereignis, bei dem sich Familie und Freunde versammeln, um gemeinsam zu essen, zu trinken und die Werke von Burns zu rezitieren. Es ist ein Moment des Zusammenhalts und der Freude.

Online-Veranstaltung der Robert Burns-Fans weltweit

An der Universität Glasgow gibt einen Lehrstuhl zur Robert Burns – den wohl einzigen weltweit. Mit einem dreijährigen Doktoranden-Programm will das Centre for Robert Burns Studies (CRBS) den Dichter und sein Verhältnis zur schottischen Landschaft und Natur wissenschaftlich beleuchten. Pauline Mackay, die Direktorin des Zentrums für Robert-Burns-Studien am College of Arts & Humanities der Universität, sagte: „Robert Burns zeichnete in seinen Versen lebendige Porträts der Landschaft, die ihn umgab und die er als Landwirt, der er ebenfalls war, sehr gut kannte.“

Forschungsworkshops und Konferenzpanels mit Akademikern

In einer Zeit, in der sich unsere Gesellschaft mit zahlreichen ökologischen Herausforderungen auseinandersetzt, bieten Burns‘ Schriften nach Ansicht der Experten eine wertvolle Perspektive für eine nachhaltige Beziehung zwischen Mensch und Natur. „In seinen Versen werden nicht nur häufig die lokalen Ökosysteme und die biologische Vielfalt gefeiert, sondern auch Fragen zu unserer Rolle als Treuhänder der Umwelt aufgeworfen, die auch mehr als zwei Jahrhunderte später noch von erschreckender Aktualität sind“, sagte Ronnie Young, stellvertretender Direktor des Zentrums. Dazu hat das Zentrum in den vergangenen Monaten Forschungsworkshops und Konferenzpanels mit Akademikern, der Industrie, Künstlern und Partnern aus dem Bereich des kulturellen Erbes veranstaltet,

Die berühmten Gedichte und Lieder von Robert Burns

Robert Burns (1759-1796) wurde am 25. Januar in Alloway geboren. Er war der älteste Sohn eines Landwirts. Burns gelang es, seine erste Sammlung im Sommer 1786 zu veröffentlichen – im Alter von 27 Jahren: Poems, Chiefly in the Scottish Dialect (Gedichte, hauptsächlich im schottischen Dialekt) . Zu der Sammlung gehörten Werke wie „To a Mouse“, „To a Mountain Daisy“ und „Composed in August“, die Burns‘ Aufwachsen, seine Verbundenheit mit dem Landleben und seine breiteren Ansichten über die Beziehung zwischen Natur und Mensch widerspiegeln. Im Jahr 1788 baute Burns für seine Frau Jean Armour und ihre Familie die Ellisland Farm außerhalb der Stadt Dumfries. Burns war in Ellisland besonders kreativ und schrieb ein Viertel seiner Lieder und Gedichte, darunter „Auld Lang Syne“, „Tam o‘ Shanter“ und „A Red, Red Rose“. Das Haus ist heute ein Museum und für die Öffentlichkeit zugänglich.

Der Ablauf der Burns Night

Die Burns Night folgt einem festen Ablauf. Die Gäste sind aufgefordert, mitzumachen und zur Gestaltung des Abends beizutragen, indem Gedichte rezitiert und kurze Reden gehalten werden. Auf dem Speiseplan steht in der Regel die schottische Nationalspeise Haggis. Als Nachtisch wird oft Cranach serviert, ein Dessert aus Himbeeren, Sahne und Whisky.

  • Begrüßung: Oft beginnt die Feier mit Dudelsackmusik.
  • „Selkirk Grace“: Ein kurzes Gebet oder Gedicht, das Burns zugeschrieben wird.
  • Haggis-Zeremonie: Das Haggis wird feierlich hereingetragen, oft begleitet von Dudelsackmusik, und jemand rezitiert das Gedicht „Address to a Haggis“ von Burns.
  • Festessen: Das Menü umfasst meist Haggis, „neeps and tatties“ (Steckrüben und Kartoffeln) sowie Whisky.
  • Rezitationen: Es werden Werke von Robert Burns vorgetragen.
  • Toast auf die Damen: Eine humorvolle Rede auf die Frauen, gefolgt von einer Antwort der Frauen.
  • Schlusslied: Die Feier endet oft mit dem gemeinsamen Singen von „Auld Lang Syne“.